Schlafstörungen – Oder: Hilfe, wieso soll ich nicht erst schlafen, wenn ich tot bin?
- Verfasst 2011 -

Mal wieder keinen Schlaf gefunden und deshalb lieber die Nacht am Schreibtisch verbracht.
So manch eine bisherige Freundin musste schon darunter leiden, dass ich ab und an, egal ob aufgrund von positiven oder negativen Stress oder auch nur einer Überdosis meines Lieblingsgetränks Espresso quasi mitten in der Nacht aufgestanden bin und mich an den Schreibtisch gesetzt habe. Schäfchen zählen, warme Milch mit Honig und all die anderen „Hausmittelchen“, um doch noch die „kleinen Äuglein“ zu machen zu können, habe ich nie genutzt. Wenn ich nicht schlafen kann, dann halt nicht.
Erschwerend zu dieser meiner etwas laxen Haltung zur Notwendigkeit eines bestimmten Schlafpensums kommt hinzu, dass ich generell eher wenig Schlaf brauche, um fit zu sein. Zwar merke ich mit zunehmendem Alter, dass auch mein notwendiges Schlafpensum etwas ansteigt, aber es ist noch immer unterhalb der Norm. Wenn ich etwa so lange schlafen würde, wie manch eine Bekannte, wäre ich geräderter als ohne Schlaf.
Mein Großvater mütterlicherseits prägte das familienintern geflügelte Wort, wonach das Bett der schönste Platz der Welt sei. Geht es dabei um die Örtlichkeit des Schlafens teile ich diese Ansicht nicht. Schlaf kommt mir irgendwie wie Lebenszeitverschwendung vor, übersteigt er den notwendigen Rahmen. Schlafen kann man nun wahrlich ewig, wenn man tot ist.
Dieser kruden Ansicht zum Thema Schlaf kann ich sicher auch deshalb frönen, weil mir ein variabler Adrenalin-Spiegel zur Verfügung steht ;)
Ein guter Freund von mir ist den ganzen Tag im Eimer, wenn er nicht auf seine 8 Stunden Schlaf kommt. Wir hatten uns mal zum Brunch getroffen und er sah wirklich aus wie ein Zombie – Resultat von einer halben Stunde zu wenig Schlaf.
Mein Körper hingegen pumpt sich wie ein Junkie in der Drogenküche mit Adrenalin voll, wenn der Tag anbricht, egal wie die Nacht auch aussah.
**Mir fällt gerade ein, dass ich den Blog-Artikel auf Wiedervorlage lege und dann in zwanzig Jahren umformuliere in „Senile Bettflucht – Schläfst du noch oder stirbst du schon?“**
Natürlich könnte ich auch mal in das nächste Schlaflabor tippeln, mich verkabeln lassen und dann am nächsten Morgen hören, dass mein Schlafverhalten bzw. die Schlafstörungen gesundheitsschädlich sind. Aber da kann man es auch wie mit allem anderen zum Thema Gesundheit halten: Sucht man ein Problem, dann findet man auch eins ? Oder wie erklärt sich sonst der Umstand, dass mit steigender Zahl niedergelassener Ärzte in einem gewissen Gebiet auch die Erkrankungen zunehmen? ;) (O.k., natürlich liegt es nur an der Diagnostik und nicht am Interesse der Ärzte an Einnahmen)
Ich denke mal, dass wird sich mit jedem weiteren Lebensjahr weiter auswachsen, bis ich mit 90 Jahren 24 Stunden am Tag unter Tage schlafen werde ?

In diesem Sinne, der Morgen ist da und damit das Adrenalin...