Die Renate oder wer rettet uns vor den Reichsbürgern?
**Satire**

Was war die letzten Tage so medial los? Eigentlich nur das Übliche:
Wer wollte konnte sich auf den diversen Spartensendern quasi rund um die Uhr „tagesaktuell“ über die Familie Hitler, den Verlauf des II. Weltkriegs und die ewige Schuld der Deutschen informieren ;)

Für mich, Jahrgang '78 , also 1978, nicht 1878, ist das nicht mehr so spannend, weil meine Altersgruppe quasi damit aufgewachsen ist. Ganze Generationen von Spiegel-Redakteuren, Fernsehjournalisten der öffentlich-rechtlichen Sender und Historiker leben davon, daß bereits bekannte unfassbar Schreckliche neu zu bebildern, zu beschreiben und mit allem aktuellen Zeitgeschehen zu verknüpfen, was bei 3 nicht auf dem Baum ist. 3!
Das Böse wird seit Jahrzehnten in Deutschland in „Hitlern“ gemessen. Man gewöhnt sich dran.
Selbst der ehemals hofierte ermordete Diktator des Irak Saddam Hussein wurde mit Hitler verglichen. Egal.

Ein vielleicht als verwirrt zu bezeichnender Deutscher, der vermutlich zu Anfang die richtigen Frage stellte, etwa wieso man nach der Deutschen Einheit keine gemeinsame Verfassung anstelle des Grundgesetzes installierte und ob fehlender Antworten zum „Reichsbürger“ wurde, der wurde erschossen. Ihm gilt sicherlich kein Mitgefühl, wohl aber dem Polizisten, der sein Opfer wurde.
Allerdings habe ich eigentlich erwartet, daß Frau Renate Künast direkt twitternd fragt, warum er erschossen werden musste. Hat sie doch auch, wenn ich mich recht erinnere, als der wahnsinnige islamistische Terrorist mit der Axt nach seinem Anschlag in der Regionalbahn in Notwehr erschossen wurde. Ist es ok, wenn Polizisten ihr Leben gegen Deutsche schützen, aber bei Terroristen eher nicht?

Flugs wurde die Gunst der Stunde von den Medien genutzt. Reichsbürger wurden als terroristische Bedrohung an die Wand gemalt, schnell noch mit Pegida und der AfD verknüpft. Reichsbürger wählen nämlich AfD. Also vermutlich. Reichsbürger wählen zwar auch wahrscheinlich die Grünen, wenn sie Veganer sind. Oder ihre Katze mehr lieben, als ihre Mitmenschen. Aber egal.
Die Medien, auch wenn es sie als geschlossene Gruppe gar nicht gibt, also die Mehrzahl der Medienschaffenden handeln da einfach nach erlernten Mustern.
Da werden etwa dann beim erschossenen Reichsbürger 5.000 Schuß Munition gefunden. Also wird erst mal mit einem ganz kleinen Fragezeichen gefragt, ob er einen Amoklauf plante.
Amokläufe verkaufen sich gerade gut. Natürlich ist es wohl wahrscheinlicher, daß jemand, der illegal Waffen hortet, um sich selbst zu verteidigen, daß der sich auch illegal Munition besorgt. Und wenn man sich schon strafbar macht, dann kauft man wohl direkt in großen Mengen.
Solide Berichterstattung sieht anders aus. Den journalistischen Tiefpunkt liefert da gerne der „Spiegel“ ab. Ehemals als „Sturmgeschütz der Demokratie“ verklärt, erklärt uns der Playboy des deutschen links-intellektuellen „Bildungsbürgertums“ mal gerade die größten „Mythen der Reichsbürger“. Da hat wohl jeder Wikipedia-Beitrag fundiertere Argumente. Auch egal.

Ach ja, die Bundespräsidentenkandidaten-Rallye ist auch gefühlt in die heiße Phase getreten.
Der „Spiegel“ wirft da auch durch die Hintertür einen Kandidaten ins Rennen. Konnte allerdings nicht feststellen, ob der arme Mann das überhaupt will. Er ist Moslem und könnte so zum Symbol der Integration werden. Aber „leider“ sei wohl das Land noch nicht so weit..... Das klingt so, als müsste sich das Land dahin entwickeln zu so einem Symbol bereit zu sein.
Kann jemand mal bitte der „Spiegel“-Redaktion erklären, daß wir in einem säkularen Staat leben.
Bitte. Eine religiöse Überzeugung ist keine Schlüsselqualifikation, sondern egal ob Christentum oder Islam eher ein Ablehnungsgrund, stellt der oder die Kandidat/in ihre/ seine religiösen Überzeugungen über das Grundgesetz. Von „Pastoren“ als Bundespräsidenten kann dieses Land schon genug Lieder singen.
Wenn alle Fundis der Grünen aus ihrem vom Steuerzahler finanzierten Winterschlaf inklusive Traum von Multikulti und Gender-Wissenschaften aufwachen, dann könnte die Kür des oder der Bundespräsident/in richtig lustig werden.
„Wir hätten gerne eine körperlich-beeinträchtigte, in ihrer Sexualität nicht festgelegte, adipöse Frau bzw. Männin mit Migrationshintergrund, am besten gerade frisch als Flüchtling eingetroffen, mit Kopftuch, aber mit total viel Liebe für missverstandene Terrorverdächtige.“

Fällt das noch unter Meinungsfreiheit so etwas zu schreiben? Oder wird man da schon direkt in die „Das wird man noch sagen dürfen“-Schublade einsortiert. Oder noch schlimmer, wird einem unterstellt, man holt die deutsche Nationalflagge nicht nur zur Welt- oder Europameisterschaft aus dem Schrank?

Zu CDU-Parteiveranstaltungen bringt man diese Flagge besser gar nicht mit. Das, was diese Regierungspartei in den Jahren an der Macht so fabriziert hat, das dient wirklich allem, aber maximal aus Versehen dem, wofür die Flagge steht, der deutschen Bevölkerung.
Auch die Flagge der Europäischen Union lässt man lieber im Schrank. Ausser Lippenbekenntnissen zur europäischen Idee kommt da nicht viel rum. Unseren südlichen Nachbarn wird oberlehrerhaft mit Finanzprogrammen zur Rettung der Banken die Luft abgeschnürt. Den östlichen Nachbarn wird mit moralisch-überlegenem Zeigefinger erklärt, was denn ihre Schuldigkeit zu sein habe.

Wenn deutsche Journalisten der ungarischen Regierung, by the way demokratisch gewählt, erklären wollen, wann und wie staatliche Grenzen zu schützen sind, dann wird es einfach nur peinlich.

Egal, ich schaue jetzt mal wieder Nachrichten und hol' mir neue Aufreger (also nur für Leute, die sich noch aufregen wollen oder können).

Gute Nacht,
Deutschland