Anschläge in Frankreich - Kampf der Kulturen?
**Rubrik: Sicherheitspolitik & Phrasendrescherei**

- verfasst 10.01.15 -

Immer, wenn Politiker gebetsmühlenartig etwas wiederholen, sollte der Normalbürger mehr als misstrauisch werden. Nach dem Massaker in der Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift, der Ermordung der Polizisten und dem Mehrfachmord im Supermarkt lullen die Politiker breite Teile der Bevölkerung ein mit der Versicherung: Es gibt keinen Kampf der Kulturen. Und wir müssen alles tun, um einen zu verhindern.

**Falsch.** Es gibt einen Kampf der Kulturen und wir müssen alles tun, um zu gewinnen,
Die Kultur des religiösen Wahns, der Abkehr von der Aufklärung und der Barbarei hat der Kultur der Intelligenz, der Aufklärung und der freien Entfaltung der Persönlichkeit den Krieg erklärt.
Wenn religiöse Fanatiker und andere Gegner westlicher Werte den Krieg wollen und ihn schon jetzt führen, dann sollen sie auch ihren Krieg“ bekommen.

Diesen Krieg kann eine aufgeklärte Gesellschaft nur gewinnen, wenn sie auf jedem Schlachtfeld konsequent agiert.
Wenn wenige Stunden nach den islamistischen Morden in der ARD ernsthaft darüber geredet wird, ob man Karikaturen drucken sollte, die religiöse Gefühle verletzen, dann ist das schon ein Zeichen der Schwäche.

Bei „Hart aber fair“ durfte einer der schlechtesten Innenminister in der Geschichte deutscher Bundesländer noch mal seinen Standpunkt vertreten, der Staat sollte das Zeigen provozierender Karikaturen unterbinden dürfen, wenn dies Menschen zur Gewalt provozieren könnte.
Der NRW-Innenminister sollte sich lieber jeden Tag eine Stunde lang fragen, wieso bei einer Salafisten-Demonstration mehr Polizisten verletzt wurden, als religiöse Wirrköpfe. Das Gewaltmonopol des Staates wurde unter solcher Leitung damals in Bonn nicht verteidigt, sondern verhöhnt.
Egal, welcher Religion man angehört, wer sich dazu berufen fühlt Gewalt anzuwenden gegen Kritik an seiner Religion, der hat in unserer Gesellschaft nichts verloren.

**Als Konsequenz aus dem Pariser Attentat sollte Deutschland endlich diesen Schwachsinnsparagraphen kippen, der unter Strafe stellt religiöse Gefühle zu verletzen.**

Das wäre ein Zeichen, dass sich eine aufgeklärte Gesellschaft nicht um psychologisch fragwürdige Religionsvorstellungen kümmert. Als nächsten Schritt sollte man endlich diskutieren allen Glaubensgemeinschaften sämtliche Privilegien zu streichen.
Glauben sollte staatlicherseits genauso behandelt werden wie jedes andere Hobby. Es verwundert nicht, dass die beiden anderen Offenbarungsreligionen ganz schnell ihre Schwester Islam in Schutz nehmen. Alle drei haben viel zu verlieren, wenn in den europäischen Gesellschaften ernsthaft darüber diskutiert werden sollte, ob der Glauben an sich staatlich förderungswürdig ist.

Egal, ob im Koran, der Tora oder der Bibel, die eigenen Gläubigen werden animiert sich für auserwählt zu halten. Und Auserwählte schätzen häufig das Leben ihrer nicht-auserwählten Mitmenschen geringer ein als ihr eigenes.

Es ist direkt „niedlich“ :(, dass die in Deutschland veröffentlichte Erklärung von Religionsvertretern des Islam, des Christentums und des Judentums auch Nicht-Gläubige „beschützen“ will:
„Wir kämpfen für Toleranz gegenüber Andersgläubigen und auch gegenüber jenen, die unseren Glauben an Gott nicht teilen.“
Toleranz gegenüber Ungläubigen zieht sich ja nicht gerade durch die Geschichte gerade dieser drei
Religionen. Man könnte beinahe glauben, es handelt sich da um Satire.
Wer überprüfen will, ob die in dieser Erklärung aufgestellte Behauptung stimmt Bibel, Thora und Koran seien Bücher der Liebe, nicht des Hasses, das Lesen lohnt sich bei allen drei.
Allerdings sind alle drei Bücher nicht für Kinder geeignet.

**Interessant** ist auch die plötzliche Wertschätzung vieler Politiker für die dank der Aufklärung erreichten Rechte wie Meinungs- und Pressefreiheit. Allerdings wird auch direkt definiert, was eine schützenswerte Meinung ist und was nicht.

15.000 Pegida-Anhänger in Dresden sind entweder „Nazis in Nadelstreifen““, fehlgeleitete Bürger mit geringem Bildungsstand oder einfach nur blöd. Parteien, wie die AfD schüren entweder Ängste vor nicht vorhandenen Bedrohungen oder beuten nach Terroranschlägen das Leid der Opfer aus, um Wahlerfolge zu erzielen.

Studien, wie etwa die der völlig neutralen ;) Bertelsmann-Stiftung kommen zu dem Schluss, dass die Deutschen ein Angst-Problem haben. Angst klingt so schön nebulös.
Auf berechtigte Sorgen begründete Meinungen müsste man als Politiker eingehen. Meinungen aufgrund geschürter Angst kann man wesentlich besser ignorieren.
Einer Gesellschaft droht auch die Spaltung, wenn man Meinungen aus Konsenswahn nicht einfach stehen lässt, sondern meint aburteilen zu müssen. Eigentlich überzeugte Demokraten werden so an den Rand gedrängt, die gefühlte Gesinnungspolizei regiert.

Darf man nicht dagegen sein, dass auf religiöse Befindlichkeiten Rücksicht genommen wird?
Ist es falsch, dass man Vollverschleierung und Kopftuch nicht an der Schule der Kinder sehen will?
Braucht Deutschland wirklich eine Kundgebung eines türkischen Ministerpräsidenten, der von Deutschen mit türkischem Migrationshintergrund als seinen „Landsleuten“ spricht?
Das sind definitiv meine Landsleute, Herr Erdogan :)

Ist es nicht ein Hauptproblem der Integration, dass deutsche Politiker sich scheuen zu sagen, in welche deutsche Kultur sich denn eigentlich integriert werden soll?
Deutsche Kultur? Wie kommt man von den Pariser Attentätern auf eine Diskussion über deutsche Leitkultur?
Ganz einfach. Deutsche Leitkultur sollte Gleichberechtigung, Wahrung der Menschenrechte und Intoleranz gegenüber Intoleranten beinhalten. Du wirst in deiner Heimat verfolgt, weil Du für die Einführung der Scharia bist und findest Frauen haben kein Selbstbestimmungsrecht? Versuch Dein Glück in Australien.
Die Politik sollte Deutschland endlich zu einem Einwanderungsland mit klaren Regeln und Anforderungen umformen. Sie sollten klar trennen, wem wie lang Asyl gewährt wird und wer zu beiderlei Nutzen eingebürgert werden kann. Religiöse Fundamentalisten sollten weder Chance auf Asyl, noch auf Einbürgerung haben.
Menschen, die religiöse Konflikte mit Gewalt austragen wollen haben eine breite Auswahl an Staaten weltweit :(
Und Mitbürger, die sich reflexhaft erstmal schützend vor jede andere als ihre eigene Kultur werfen, sollten solche Länder einfach mal besuchen.
Antizionismus = Antisemitismus? Besuchen Sie doch mal die Westbank.
Islam eigentlich eine in sich friedliche Religion? Spielen Sie mal ein paar Tage Christ oder wahlweise Atheist im Iran oder in Saudi-Arabien.
**Satire Off**
Natürlich fordert uns die Aufklärung auf humaner zu sein, als die Gegner unserer Werte. Aber keiner hat was von dümmer gesagt ;)

Gute Nacht,
Deutschland