Die Vereinigten Staaten von Europa – eine alternativlose Utopie
**Rubrik: Gedankendeponie**

Verfasst 2011 -

Deutschland wird dank gefühlten vierzig Jahren „Staatsratsvorsitzender“ Frau Dr. Merkel und davor viel zu vielen Jahren Schröder-Lobbyismus unter Wert regiert. Doch wieso soll es auch Deutschland besser gehen, als anderen EU-Ländern? Eben. Was als schöne friedensstiftende Vision begann und seinen vorläufigen Höhepunkt in der Einführung einer gemeinsamen Währung fand, liegt seit Jahren nicht mal mehr auf Eis, sondern stinkt langsam vor sich hin. Die Europäische Union liegt institutionell am Boden und selbst der „Kranke Mann am Mississippi2 fühlt sich noch stark genug diesen Zusammenschluss der mächtigsten Industriestaaten mit dem Stock der Außenpolitik zu piesacken.

Den meisten Bewohnern der Europäischen Union ist wohl noch nicht klar, dass der jahrzehntelange Frieden innerhalb der EU-Grenzen auch durch eine starke Schutzmacht zustande kam. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden diese Rolle aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs und des intellektuellen Niedergangs nur noch wenige Jahre übernehmen können, wenn denn überhaupt.
Ohne die Fortschritte weltweit auf diplomatischem Wege Streitigkeiten aus dem Weg zu räumen in Abrede stellen zu wollen, ist es wohl doch nach wie vor eine dieser schlimmen „ewigen“ Wahrheiten, dass Freiheit mit der Waffe verteidigt werden muss. Ahhh! ;) Das ist für die deutschen Gutmenschen wieder etwas zu hart formuliert. Neuer Versuch: Die Grundrechte, die wir innerhalb der EU genießen, müssen im äußersten Ernstfall, den natürlich keiner will, auch mit militärischen Mitteln verteidigt werden können.
Aufgrund der leider immer noch bestehenden Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist Erdöl und Erdgas im Moment noch nicht nur der Brennstoff unserer Industrie, sondern auch Brennstoff für die Errungenschaften der Aufklärung. Solange die Wagen des Christopher-Street-Days, die Polizeiwagen, die Nahrungsmittel transportierenden LKWs und die Panzer, die unsere Freiheit verteidigen mit Endprodukten der Erdölindustrie laufen, solange ist es für die Staaten der Europäischen Union überlebenswichtig Erdölreserven zu kontrollieren, fernab von jeder Gutmenschen-Rhetorik.
Die zukünftige einzige Supermacht, möglicherweise neben Indien doch die zweite, China drängt weltweit auf die Kontrolle ebenso für sie lebenswichtige fossiler Brennstoffe. Und wie die Fertigstellung des 1. Flugzeugträgers beweist ist sich die Volksrepublik bewusst, dass wirtschaftliches Erstarken einhergehen muss mit militärischer Aufrüstung.

Die Volksrepublik China hat natürlich das gleiche Recht wie alle anderen Staaten weltweit ihre Interessen und damit ihren Einflussbereich militärisch abzusichern. Doch aufgrund der diametral entgegen gesetzten Wertung von Menschenrechten müsste die Europäische Union bei dem zu erwartenden Wegfall amerikanischer Militärunterstützung anfangen ein sicherndes Militärpotential fernab jeglicher Denkverbote aufzubauen.
Territoriale Integrität wird die EU auf Dauer gegenüber China nur sichern, wenn das Denkverbot über Massenvernichtungswaffen fällt. Denn jeder halbwegs intelligenter Militärexperte wird China als eine Militärmacht einstufen, die man konventionell nicht stoppen kann.
Diese Erkenntnis heißt, hieß und wird nie heißen, dass man oder aktuell die U.S.A. oder zukünftig die EU oder Russland den Krieg mit China wünscht und daher plant. Sie heißt nur, dass man als verantwortlicher Regierungschef oder Beirat eines verantwortlichen Regierungschefs eine mögliche militärische Auseinandersetzung mit China plant und natürlich auch mit der Zielsetzung plant zu gewinnen.

Die Jahrzehnte des Kalten Krieges und des damit verbundenen Friedens beruhen auch aus heutiger Rückschau darauf, dass beide Lager wussten, dass die jeweilige Planung beiden Parteien deutlich machte, dass jede Partei die Auslöschung der anderen Partei professionell und damit effektiv plante.
Diese Lehre vergangener Machtblöcke führt zwangsläufig zur Erkenntnis, dass sich die Europäische Union nicht nur wirtschaftlich weiterentwickeln muss, sondern auch militärisch. Und diese Weiterentwicklung, soll sie sinnvoll sein, führt zu einer gemeinsamen Wirtschafts-, Finanz- und Außenpolitik. Und eine solche Anforderung erfühlt nur die Weiterentwicklung zu den ***Vereinigten Staaten von Europa***

**Die Vereinigten Staaten von Europa** - eine Utopie, die aufgrund der Entwicklung der Weltlage nicht nur notwendig, sondern auch überlebenswichtig für die errungenen Werte der europäischen Gemeinschaft ist.
Eine gemeinsame Währung, dies zeigt die aktuelle Krise, ist nur dann überlebensfähig, wenn wesentliche Bereiche nationaler Politik auf Brüssel übertragen werden. Es macht auf die Dauer keinen Sinn, zwar eine gemeinsame Währung zu haben, aber nicht eine gemeinsame Wirtschafts-, Außen- und Sicherheitspolitik zu verfolgen. Gibt man diese Bereiche aber an eine Institution wie die EU ab, dann macht es langfristig keinen Sinn mehr nationale parlamentarische Strukturen beizubehalten. Dann ist eine demokratische Legitimation der EU-Institutionen durch Aufwertung zu einem „echten“ Staatenbund unausweichlich und geschichtlich gesehen auch der nächste logische Schritt.

Gute Nacht,
Deutschland