:) Vier Hochzeiten und ein Todesfall :(
- Verfasst 2009 -
Nein, in diesem Beitrag geht es nicht um den wunderbaren englischen Film mit Hugh Grant.
Ich war in den letzten Jahren auf weitaus mehr vier Hochzeiten und hatte im übertragenen Sinn einen „Todesfall“ zu beklagen. Vorgestern telefonierte ich dann noch mit einem meiner besten Freunde, mit dem ich dieses Jahr auf seiner Hochzeit noch eine Zigarre rauchen werde und als Wetteinsatz sechs Flaschen Champagner überreicht bekomme. Wir hatten um eben diese Flaschen gewettet, wer als Erster in den **Hafen der Ehe** einlaufen wird.
Mein guter Freund dachte wohl damals, dass er gewinnen würde. Schließlich hatte ich mit der Verlobung schon **Kurs** gesetzt. Doch gefühlt kurz vor dem Hafen wurde mein Boot aber so was von versenkt – der bereits angesprochene „Todesfall“. Der weibliche Passagier rettete sich ins Rettungsboot.

Und ich trinke sowohl auf die Hochzeit, als auch die Entlobung mit dem Freund dann ein Glas Champagner.

Sowohl schöne, als auch schlimme Erlebnisse führen ja immer zu neuen Erkenntnissen.
Mein nie erscheinendes Buch ;) „Küchenpsychologie für Anfänger“ führt aus persönlicher Erfahrung aus, dass es Menschen gibt, die für langfristige Beziehungen geeignet sind und welche, die nicht. Und bei beiden Gruppen ist der Anteil von Glück und Leid gleich.
Ich zähle mich inzwischen zu der Gruppe derjenigen, die nicht für langfristige Beziehungen geeignet sind.

Daraus resultiert natürlich für mich als Christ (ausdrücklich kirchenunabhängig) keine Hochzeit & keine Familie.
Gut, ohne Hochzeit kann wahrscheinlich fast jeder Mann leben. Die Interna von den ganzen Bräutigamen an den Hochzeiten über den Geisteszustand ihrer Angeheirateten in den Monaten vorher waren und sind mehr als abschreckend :)
Bei Familie sieht es schon anders aus, ich mag Kinder und hatte mir früher auch vorstellen können eine Großfamilie in die Welt zu setzen.
Aber jedes Mitglied dieser beiden Gruppen zahlt eben seinen Preis.

Froh bin ich darüber, dass ich im Gegensatz zu den vielen verheirateten Freunden bei so manchen Dingen nicht dazu gezwungen bin Kompromisse in Punkten treffen zu müssen, die mir mehr als wichtig wären. In langfristigen Beziehungen, rein subjektiv aus einer eigenen und vielen mitgeteilten Erfahrungen führen so manche Eigenschaften der Partner, die man aneinander geschätzt hatte, später zu Problemen.
Beispielsweise, wenn man in irgendeiner Männerrunde sitzt, erklärt fast jeder, dass man eher erfolgreich eine Frau „erlegt“, wenn man etwas unsensibel wirkt, als in der Rolle des sensiblen Zuhörers. Irgendwann aber
dann in der Beziehung kriegt Mann dann den Vorwurf verpasst, er würde zu wenig über seine Gefühle reden
;
) **Logik, dein Name ist nicht Frau.**
Viele Männer, mich eingeschlossen reden ja nicht mal gerne mit sich selbst über ihre Gefühle. Solange ein Gefühl, nämlich „Liebe“ vorhanden ist, gibt es ja auch nichts zu
bereden. Mann macht sich ja auch nicht permanent Gedanken, ob noch genug Benzin im Tank ist, solange die Tankanzeige im Auto auf „Voll“ steht. ;)
Irgendwann kommt in jeder langfristigen Beziehung - so sicher wie die Strahlenkrankheit nach einem Atombombenabwurf - unausweichlich die Phase der **Beziehungsgespräche**. Diese Erfindung der Frauen, um Männer zu „optimieren“, würde, wenn der CIA es in Guantanamo praktizieren würde, als Folter gelten. :)
„Du hast die Wahl, Du Terrorist, Waterboarding oder Beziehungsgespräch? - Waterboarding, bitte,
Waterboarding!“
Zumindest viele Männer haben das Gefühl, dass der Gewinner, sprich die Gewinnerin bei solchen Gesprächen von vorne herein feststeht. Der Ausgang ist meistens ähnlich überraschend, als würde man Stephen Hawking gegen den jungen Muhammed Ali boxen lassen.

So bewundere ich wirklich meine Geschlechtsgenossen, die langfristige Beziehungen erfolgreich führen können. Ich kenne leider nur so wenige. Das mag an der Auswahl meiner Freunde liegen :)
**In der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubt.** - Ach, wie wäre es schön, wenn dieser Satz noch Gültigkeit hätte. Während sich UN-Blauhelme rund um den Globus leider meist zu wenig geehrt um etwas Menschlichkeit bemühen, kann man in Liebesbeziehungen nicht darauf hoffen, von irgend jemandem gerettet zu werden oder vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal gegen „beste Freunde“, Beziehungsgespräche und feminine Gefühlswallungen klagen zu können.

So wehre ich mich persönlich einfach zukünftig auf ganz eigene, etwas schräge Art: Da ich Treue und Loyalität sehr ernst nehme, würde ich nie betrügen. Aber wenn die ganze Sache zu deprimierend wird, dann trenne ich mich einfach. Mann muss genauso wenig wie Frau jeden Blödsinn mitmachen. Schließlich ist das Konzept langfristiger Beziehungen in einer Zeit entstanden, als quasi am Hochzeitstag schon der **Gevatter Tod** als Trauzeuge in der ersten Reihe saß. Hatte Mann oder Frau sich bei der Partnerwahl geirrt, dann fanden sie Trost in der Gewissheit nur ein paar restliche Lebensjahre diesen Fehler „ausbaden“ zu müssen ;)

**Befürworter** auch langfristig unglücklicher Beziehungen, etwa katholische Priester kommen mir zumindest so vor wie Blinde, die von Farben sprechen. Oder weniger charmant formuliert: Wer sich angeblich für Asexualität entscheidet, der sollte niemandem auch nur beiläufig erklären, wie man Beziehungen mit Fortpflanzungswillen führt, eher nur - hätte mein Opa gesagt - wie man Ministranten betatscht.
Wenn man sich umgangssprachlich „einmal quer durch die Gegend gevögelt“ hat, dann zumindest aus meiner und der Sicht meiner Freunde nur aus einem Grund: Mann ist faul. Es ist beileibe leichter Extrem-Kurzzeit-Beziehungen, sprich One-Night-Stands zu führen als eine echte Beziehung.
Andererseits ist Frau auch faul in einem wichtigen Punkt: Während sie erwartet, dass ihr Partner sich auf ihr Gefühlsleben einstellt, gilt das umgekehrt kaum. Frau ist komplizierter, wirft aber gerne Mann seine Unkompliziertheit vor. ;)
Mann will dafür bewundert werden, dass er etwa sexuellen Schlüsselreizen seiner Arbeitskolleginnen nicht erliegt.
Frau will einen „besten Freund“ besitzen, dem sie Mann in weiblicher Form nie zugestehen würde.
Mann will dafür bewundert werden, dass er ihm völlig unwichtige Änderungen in seinem Umfeld wahrnimmt.
Frau will dafür bewundert werden, dass sie ihm völlig unwichtige Änderungen in seinem Umfeld vornimmt.
„Ich will keine Muscheln, kleine Holz-Leuchttürme und Duftkerzen in meinem Badezimmer! Ich will was zum Lesen auf dem Klo!“
Unterm Strich aber, liebe Frauen sind doch alle Männer irgendwo Romantiker, denn ansonsten würden sie der alten Weisheit folgen:
„Wenn etwas richtig gemacht werden soll, dann rufe Profis.“
So wäre dann Prostitution nicht nur das älteste, sondern auch das „einzige“ Gewerbe der Welt ;)

Alles nicht ernst gemeint :)

Gute Nacht,
Deutschland