Wer hat eigentlich den Islam als demokratiekompatibel bewertet?
**Rubrik: Demokratie-TÜV**

- Verfasst Januar.2015 -

Und wer das Christentum?
Natürlich wühlen sich gerade wieder die üblichen Journalisten, sogenannte Experten, Talk-Master und Standardbetroffene nach den Anschlägen von Paris durch die Themen Islam, Islamismus, Terrorismus, Rassismus und welche –Ismen auch sonst so rumliegen.

Im Zusammenhang mit dem islamistischen Terror hat unsere Bundeskanzlerin erklärt, dass der Islam zu Deutschland gehört. Und in jeder Talk-Show gibt es einen Gast, der den Islam für ***demokratie-kompatibel*** erklärt.

Zuerst ist es mal schön, dass Frau Merkel sich wenigstens auf eine Sache festlegen kann, unabhängig von deren Richtigkeit. Der Islam gehört also zu Deutschland. Schön. Wie meint sie das jetzt genau? Wenn sie meint, dass des Deutsche muslimischen Glaubens gibt, dann hat sie Recht. Es gibt auch Deutsche christlichen, jüdischen, buddhistischen Glaubens, ja sogar atheistischen Glaubens. Es gibt auch deutsche Satanisten ;)
Für mich gehört zu Deutschland, dass es dem Staat egal ist, an was seine Bürger so glauben.

Dem Staat sollte auch egal sein, was irgendwelche religiöse Interessengruppen so von sich geben, es sei denn er fragt sie. Die Stellung etwa der Deutschen Bischofskonferenz zur aktuellen Asylpolitik ist nichts anderes als die einer Lobby-Organisation. Zu ethischen Fragen die Meinung irgendeiner größeren Religion einzuholen ist in etwa so sinnvoll, als zu Fragen der veganen Ernährung einen Metzger einzuladen.

Jede Religion hat - sofern sie mal Kontrolle über staatliche Belange hatte - aber so was von versagt.

Otto Normalbürger wird aktuell gerne gefragt, ob er sich vom Islam bedroht fühlt oder was er so von Muslimen denkt. Die Umfragen oder „Studien“ dieser Art sind natürlich absolut aussagekräftig, kurz nach Anschlägen islamistischer Terroristen. Und natürlich zeigen sich dann gerne Lobbyisten islamischer Einrichtungen betroffen über die Ergebnisse. Aber ist das wirklich eine Nachricht wert?

Stellen wir uns doch einmal vor radikalisierte evangelikale Christen erschießen im Auftrag Christi alle Ärzte eines x-beliebigen deutschen Klinikums, die Abtreibungen vorgenommen haben Stellen wir uns dann weiter vor, dass passiert einige Male und jedes Mal danach erklären alle bekannten Vertreter christlicher Verbände, dass würde nichts mit dem Christentum zu tun haben. Irgendwann würde deren Glaubwürdigkeit etwas schwinden. Oder nicht?!

Gut, der Islam hat leider das Pech, dass er fünfhundert Jahre jünger ist als das Christentum.
Ihm wurden noch nicht seitens der Aufklärung Grenzen gesetzt und er hat auch noch nicht eine kleinen Kreis von „Gelehrten“, die festlegen, was jede Sure jetzt genau meint und ab wann der Missbrauch des Korans beginnt.
Das ist aber definitiv nicht das Problem Europas. Es sollte Europa auch nicht interessieren. Toleriert sollten alle Gläubige egal welcher Religion werden, die nicht gegen Grundwerte der Staatengemeinschaft verstoßen.

Die Idee hinter der EU, hinter den westlichen Demokratien würde auch ohne Religion funktionieren.
„Christliches Abendland“ ist ein Kampfbegriff von Christen, die denken Sie hätten fundamental zu den Werten Europas beigetragen. In Wahrheit haben hauptsächlich Christen die europäischen Demokratien aufgebaut, ihren Glauben aber intelligenterweise dabei nicht allzu viel mit reinspielen lassen.

Fördert doch bitte lieber die Aufklärung, als Religionen.