Montag, 17. April 2017
Ein ehemaliger Leibwächter Osama bin Ladens wohnt nahezu unbehelligt in einer deutschen Großstadt?
- Verfasst 2012 -

**Rubrik: Medien- und Sicherheitsskurrilitäten bzw. Satire mit Realitätsanteil**

Ab und an kann man an deutschen Sicherheitsbehörden, egal ob auf Bundes- oder Landesebene schon verzweifeln.

Jahrelang etwa haben aufgrund ihrer politischen Einstellung wohl nicht als die „größten Leuchten zu bezeichnenden NSU-Terroristen ihr Unwesen treiben können – ermöglicht durch das komplette Versagen der Sicherheitsorgane.

Die Überwachung und Bekämpfung radikaler Salafisten gestaltet sich auch nicht gerade leicht – wohl aus einem gewissen Kompetenzmangel und einer zu freiheitsliebenden Justiz.

Nun gibt es neue Zeitungsberichte über einen radikalen Salafisten und ehemaligen Leibwächter Osama bin Ladens, der weitgehend unbehelligt in einer deutschen Großstadt lebt.
Irgendwie muß mir was in den letzten Jahren entgangen sein.
Beschworen nicht deutsche Politiker zwischen dem fürchterlichen Enya-Song und den auf Endlosschleife geschnittenen Bildern der Twin-Towers ihre Bündnistreue und ihre Entschlossenheit im „Kampf gegen den Terror“?
Und nur einige Jahre danach debattiert der deutsche Politikzirkus darüber, ob man sich über den Tod Osama bin Ladens freuen darf. Tja, „Deutschland“ hat so seine Probleme die geschichtlich entstandenen **Samthandschuhe** auszuziehen.

Nun sitzt also ein ehemaliger Leibwächter eines Mitglieds der Top-5 der Menschenschlächter des 21. Jahrhunderts in einer deutschen Großstadt. Und hat seinen rechtlichen Status dadurch verbessert, dass er sich eine deutsche Staatsbürgerin angelacht und mit ihr drei Kinder hat. In den Vereinigten Staaten nennt man solche Kinder, soweit ich richtig erinnere „Ankerbabys“.
Zum Wohl der Kinder könnte doch die deutsche Justiz eines Extremisten-Vater erst recht ausweisen lassen. Da erzieht ein Radikaler die nächste Generation von Terroristen, und der Staat sieht zu.

**Nun bleibt natürlich erst einmal das eigentlich nicht Erwähnenswerte, weil jeden Tag Erlebbare festzuhalten: Radikale religiöse Terroristen haben ihre eigene Religion nicht verstanden und gehen 99% der Religionsgemeinschaft der sie angehören nicht nur auf die Nerven.**

Diesen 99% gehen gleichzeitig deutsche Sicherheitsorgane gerne auch mal auf die Nerven. Bei den 1% durchzugreifen, mit aller Härte, dies fällt deutschen Behörden weitaus schwerer.
Anstatt der Gesamtbevölkerung immer weiter in die Privatsphäre einzudringen und Rechte zu beschneiden, könnte man ja einfach den 1% Grundrechte komplett aberkennen. **Diese Aussage ist natürlich nur ironisch gemeint ;)**
Oder doch nicht, Fragen werden ja erlaubt sein.

Wieso sollte ein Staat etwa nicht einen Menschen, der eben jenem Staat den Krieg erklärt hat, in ein Land abschieben, was Folterverbote nicht kennt? Solcherlei Outsourcing hat doch der deutsche Staat zumindest schon unterstützt bei den geduldeten CIA-Flügen nach Osteuropa durch deutschen Luftraum.

**Gerade Neueste Nachrichten gesehen:** Der Salafist, der in Bonn mit einem Messer auf mehrere Polizisten eingestochen hat – bei dieser sogenannten Demo – wird nicht wie erst angekündigt wegen Mordes angeklagt, sondern wegen Körperverletzung.
**Da fällt mir nichts mehr zu sein, eigentlich doch, aber so etwas sollte man sich nur denken.**
Nur soviel: Es hat schon seine Gründe, dass immer mehr Extremisten aus Bayern nach NRW ziehen.

Zurück zu den 1%: Diese erklären ja so gerne Staaten, Gesellschaften oder einzelnen gesellschaftlichen Gruppen, die nicht in ihr begrenztes Weltbild passen den Krieg.
Im Kriegsrecht werden Uniformierte des Gegners anders behandelt als Freischärler, also Nicht-Uniformierte, die sich unter den Zivilisten verstecken. Der angebliche „Krieger“ Osama bin Laden etwa hat seine Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde verwendet, gegen etwa einen Drohnenangriff. Das machte die amerikanische Kommando-Aktion zu seiner Exekution erst nötig.

Die deutsche Justiz sollte es wohl kaum zulassen, dass Extremisten in Deutschland sich hinter ihren deutschen Frauen und Kindern vor der ihr verstecken. **Besondere Umstände erfordern besondere Gesetze und Juristen, die mutig genug sind sie anzuwenden.**



Mittwoch, 29. März 2017
Ein Rabbi, ein Priester, ein Pfarrer und ein Mufti sitzen an einem Tisch und unterhalten sich kompetent über alle Weltreligionen.
**Rubrik: Werte & Gesellschaft**

- Verfasst 2011 -

Der Artikeltitel könnte einer der kürzesten Witze über das Verhältnis der Religionen sein.
Mein Interesse an Religionen allgemein wurde relativ spät geweckt, fast am Ende der Schulzeit. Durch einige Zeit in einer katholischen Studentenverbindung als Protestant und dem Umzug nach NRW bekam man dann einen noch intensiveren Einblick in die Glaubensrealität in der heutigen Zeit.

Die weit verbreitete Intoleranz gegenüber dem Islam, sowohl bei Katholiken als auch Protestanten, aber auch die Intoleranz vieler Muslime gegen das Christentum ergibt sich wohl aus der Unkenntnis der eigenen und anderer Religionen. Vor dem viel beschriebenen Dialog der Religionen sollte zunächst die Steigerung der Kenntnisse über die eigene und andere Religionen stehen.

Wer sich etwa als überzeugter Christ bezeichnet, die Bibel aber nicht wirklich gelesen hat, der sollte doch wohl Abstand davon nehmen den Islam und speziell einen ebenfalls nicht gelesenen Koran zu beurteilen. Für mich war es sehr bezeichnend von einem gestandenen katholischen Theologen zu erfahren, dass er sich im gesamten Studium nicht mit dem Koran befasst hatte, sogar auch zukünftig dafür keine Notwendigkeit sähe.
Wie könnte man das wohl etwas vereinfacht beschreiben: Ein möglicher Amtsträger einer Weltreligion soll möglicherweise als Vermittler zwischen seinen Gläubigen und anderen Religionsanhängern dienen und weiß absolut nichts von der „Konkurrenz“.
Da wird der Dialog sicherlich erfolgreich verlaufen ?

Doch auf der Gegenseite – unglücklicher Begriff – sieht es meist auch nicht besser aus, zumeist bei einem Großteil der deutschen Muslime. Die häufig aus ländlichen Gebieten der Türkei stammenden Deutschen werden auch in Deutschland häufig von Angehörigen der türkischen Religionsbehörde betreut. Durch den leider mit der Regierung Erdogan einhergehenden Refundamentalisierungsprozess einhergegangenen Kurswechsel ist von dieser Seite kein allzu großes Interesse an gegenseitiger Erkenntnisgewinnung zu erwarten.
Auch leiden deutsche Muslime zu Recht unter falschen Signalen der deutschen Politik.

Die unsägliche Worthülse des Bundespräsidenten „Der Islam gehört zu Deutschland.“ gibt das falsche Signal und zieht die Erwartung nach sich, dass der Islam ebenso staatlich gefördert werden würde, wie die christlichen Kirchen. Die Formulierung des Präsidenten eines säkularen Staates hätte lauten sollen: „Angehörige jeglicher Religion, sofern diese keine verfassungsfeindlichen Ziele verfolgt, sind hundertprozentige und wertvolle Staatsbürger.“
Die ungerechtfertigte Bevorzugung christlicher Institutionen hätte schon seit Jahren als Zeichen der abgeschlossenen Säkularisierung eingestellt werden müssen.

Wenn ein katholischer Kardinal im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Geschichtsklitterung betreiben darf, die von beiden Kirchen vertretenen Werte als Wiege der heutigen Demokratie bezeichnen und die Strukturen innerhalb seiner Kirche als durchaus demokratisch bezeichnen darf, dann wird es schwierig. Zeitgleich werden dann gerne die angeblichen Vertreter des Durchschnittsmuslimen, wie Pierre Vogel oder des voll verschleierten, „total glücklichen“ Integrationspinguins durch die Talkshow geschleift. So kommt das Fernsehen sicherlich nicht seinem Bildungsauftrag nach.

Kritischer ausgewogener Journalismus müsste anders aussehen. Wieso gibt es keine kritischen Berichte über die Teilnahme von Kirchenvertretern an Ethik-Kommissionen? Der einzelne Kirchenvertreter mag ja geeignet sein, aber darf man Angehörige etwa einer Institution zu ethischen Fragestellungen heranziehen, wenn diese Institution beispielsweise Intoleranz gegenüber homosexuellen Staatsangehörigen predigt? Wieso wird nicht immer wieder über den Ursprung der Kirchensteuer und der damit nicht vorhandenen Gleichbehandlung aller Religionen berichtet?
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Ein friedliches und produktives Zusammenleben aller Deutschen egal welcher Religionszugehörigkeit kann auf Dauer nur auf Augenhöhe funktionieren. Diese Augenhöhe zu schaffen kann nur ein säkularer Staat erreichen, der sich aus dem Würgegriff überholter und fragwürdiger Traditionen löst. Dies wird natürlich mit erbittertem Widerstand verbunden sein – von Seiten derer, die mehr als etwas zu verlieren haben.

Sollten sich irgendwann alle religiösen Institutionen in Deutschland rein über freiwillige Zuwendungen der Gläubigen finanzieren und diese damit einen demokratischen Einfluss auf die Besetzung der Posten haben, dann würden sich die Religionen besser in eine demokratischen Gesellschaft integrieren. Selbstverständlich müsste der Staat zum Schutz der demokratischen Grundrechte ein Auge auf alle Religionen haben. Schließlich ist Religionsfreiheit keine Narrenfreiheit, auch wenn dies heute ab und an so scheint.

Ich gebe es zu, diese Haltung, kurz gefasst Religion immer als Privatsache zu sehen und als solche von Seiten der Politik auch behandelt sehen zu wollen, ist natürlich hinterfragbar. Aber warum sollte man nicht auch den jetzigen Umgang mit Religion in Deutschland hinterfragen? Warum sollten sich Gläubige aller Religion nicht vorurteilsfrei öfters gegenseitig ausfragen?
Natürlich erfordert jede Frage eigentlich Hintergrundwissen. Wer sich als Christ mal ganz einfach über den Islam und die Gedanken und Ideen muslimischer Mitbürger informieren will, ich bin ganz einfach mal in die nächste Moschee gegangen und wurde direkt zu einem Tee und einem interessanten Gespräch eingeladen.



Sonntag, 26. März 2017
Schlafstörungen – Oder: Hilfe, wieso soll ich nicht erst schlafen, wenn ich tot bin?
- Verfasst 2011 -

Mal wieder keinen Schlaf gefunden und deshalb lieber die Nacht am Schreibtisch verbracht.
So manch eine bisherige Freundin musste schon darunter leiden, dass ich ab und an, egal ob aufgrund von positiven oder negativen Stress oder auch nur einer Überdosis meines Lieblingsgetränks Espresso quasi mitten in der Nacht aufgestanden bin und mich an den Schreibtisch gesetzt habe. Schäfchen zählen, warme Milch mit Honig und all die anderen „Hausmittelchen“, um doch noch die „kleinen Äuglein“ zu machen zu können, habe ich nie genutzt. Wenn ich nicht schlafen kann, dann halt nicht.
Erschwerend zu dieser meiner etwas laxen Haltung zur Notwendigkeit eines bestimmten Schlafpensums kommt hinzu, dass ich generell eher wenig Schlaf brauche, um fit zu sein. Zwar merke ich mit zunehmendem Alter, dass auch mein notwendiges Schlafpensum etwas ansteigt, aber es ist noch immer unterhalb der Norm. Wenn ich etwa so lange schlafen würde, wie manch eine Bekannte, wäre ich geräderter als ohne Schlaf.
Mein Großvater mütterlicherseits prägte das familienintern geflügelte Wort, wonach das Bett der schönste Platz der Welt sei. Geht es dabei um die Örtlichkeit des Schlafens teile ich diese Ansicht nicht. Schlaf kommt mir irgendwie wie Lebenszeitverschwendung vor, übersteigt er den notwendigen Rahmen. Schlafen kann man nun wahrlich ewig, wenn man tot ist.
Dieser kruden Ansicht zum Thema Schlaf kann ich sicher auch deshalb frönen, weil mir ein variabler Adrenalin-Spiegel zur Verfügung steht ;)
Ein guter Freund von mir ist den ganzen Tag im Eimer, wenn er nicht auf seine 8 Stunden Schlaf kommt. Wir hatten uns mal zum Brunch getroffen und er sah wirklich aus wie ein Zombie – Resultat von einer halben Stunde zu wenig Schlaf.
Mein Körper hingegen pumpt sich wie ein Junkie in der Drogenküche mit Adrenalin voll, wenn der Tag anbricht, egal wie die Nacht auch aussah.
**Mir fällt gerade ein, dass ich den Blog-Artikel auf Wiedervorlage lege und dann in zwanzig Jahren umformuliere in „Senile Bettflucht – Schläfst du noch oder stirbst du schon?“**
Natürlich könnte ich auch mal in das nächste Schlaflabor tippeln, mich verkabeln lassen und dann am nächsten Morgen hören, dass mein Schlafverhalten bzw. die Schlafstörungen gesundheitsschädlich sind. Aber da kann man es auch wie mit allem anderen zum Thema Gesundheit halten: Sucht man ein Problem, dann findet man auch eins ? Oder wie erklärt sich sonst der Umstand, dass mit steigender Zahl niedergelassener Ärzte in einem gewissen Gebiet auch die Erkrankungen zunehmen? ;) (O.k., natürlich liegt es nur an der Diagnostik und nicht am Interesse der Ärzte an Einnahmen)
Ich denke mal, dass wird sich mit jedem weiteren Lebensjahr weiter auswachsen, bis ich mit 90 Jahren 24 Stunden am Tag unter Tage schlafen werde ?

In diesem Sinne, der Morgen ist da und damit das Adrenalin...